Theaterabend als Jubiläumshöhepunkt

Bürgerzentrum Ziehers-Süd mal ganz anders. Statt Basteltischen oder Ringermatten ein “Laufsteg” und Stuhlreihen. Das Theater mittendrin und Freie Theater Fulda haben Bühnenstrahler aufgebaut. Requisiten sind hinter schwarzen Wänden versteckt. Im vorderen Bereich stehen liebevoll gedeckte Tische und Stehtische bereit. Überall leuchtet das AWO-Logo entgegen. So sah es am Nachmittag aus. Abends ist dann die lange Tischreihe zum Schlemmerbüffet geworden und im Eingangsbereich stehen Gläser zur Begrüßung bereit. Vielen Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen haben!

Die Gäste kommen nach und nach herein und stehen fröhlich plaudernd zusammen. Man kennt sich. Über Netzwerkarbeit, Ehrenamt und Mitgliedschaft. Viele haben sich lange nicht gesehen, manche sehen sich öfters, alle freuen sich, einen schönen Abend zusammen verbringen zu können.

Um 19 Uhr hält der Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes, Wolfram Latsch, eine kurze Ansprache mit Hinweis auf die Jubiläumsausstellung im Stadtschloss und Ermunterung, am Malwettbewerb teilzunehmen. Dann geht es los. Spot an. “Willkommen in Deutschland” heißt das Lehrbuch, aus dem auszugsweise gelesen wird. Es erklärt, wie man sich zu verhalten hat und welche Eigenarten die Deutschen haben. Szenenwechsel. Ein Flüchtling aus Afghanistan erzählt. Szenenwechsel. Eine Heimatvertriebene schaut verzweifelt auf die wenigen Habseligkeiten, die ihr geblieben sind. Szenenwechsel. Der Gastarbeiter aus Italien kann kein Wort Deutsch, er versteht nur “Spaghetti”. Heitere und nachdenkliche Episoden werden dargestellt. Es geht Schlag auf Schlag und wird nie langweilig. Schöne Idee am Ende der Vorstellung: Die Zuschauer werden auf Dänisch um Mitwirkung gebeten. Allerdings verstehen auch sie zunächst nicht, was man eigentlich von ihnen will. So ist es, wenn man in der Fremde ist!

In der 75jährigen Geschichte der AWO Fulda hat die Integration der Zugezogenen immer eine Rolle gespielt. Für diese Menschen setzen wir uns auch heute ein. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen: “Willkommen in Deutschland” ist nicht nur ein leerer Spruch.