Das Bettenhaus Köhler in der Fuldaer Löherstraße erhält neuen Schwung: Das soziokulturelle Begegnungszentrum L14zwo zieht in die traditionsreichen Räumlichkeiten ein. Damit entsteht mitten in der Innenstadt ein offener Raum für Begegnung, Handwerk, Nachhaltigkeit und gemeinschaftliches Arbeiten.
Ausgangspunkt war die Suche des AWO Kreisverbands Fulda nach neuen Räumen für die über 30 Initiativen und Aktionsgruppen der L14zwo. Die Eigentümerfamilie Köhler stellte sich die Frage, ob das historische Haus als neuer Standort geeignet sein könnte. Das Gebäude, seit über 160 Jahren in Familienbesitz und ursprünglich als Schön- und Schwarzfärberei genutzt, bietet neben dem Ladengeschäft großzügige Räume in der ersten Etage sowie die Möglichkeit zur Erweiterung.
„Als wir hörten, dass die L14zwo ein neues Zuhause sucht, war für uns schnell klar, dass das gut zu unserem Haus passen könnte“, sagt Franz Köhler, Inhaber des Bettenhauses. „Uns war wichtig, unser Haus in gute Hände zu geben. An Menschen und Projekte, die Verantwortung übernehmen und die Löherstraße weiter beleben.“
Der Kontakt kam über ein zufälliges Gespräch in der Löherstraße zustande. Nachdem Mitglieder der Initiative die Räume besichtigt hatten, war das Interesse rasch konkret. Mit dem Einzug der L14zwo knüpft das Gebäude an eine historische Tradition an. Die Löherstraße war über Jahrhunderte ein Ort handwerklicher Arbeit: von Gerbereien und Färbereien bis hin zu frühen Industriebetrieben.
Die L14zwo wird am neuen Standort weiterhin vielfältige offene und niedrigschwellige Angebote bereitstellen, darunter das Reparatur-Café „Erneuer:Bar“, Kleidertausch, Nähwerkstatt, Textildruck, Holzwerkstatt, Siebdruckwerkstatt, Küche für Alle, Kunstprojekten und diversen Stammtischen und Gesprächsangeboten. Dadurch entsteht ein Ort, der Begegnung und gemeinsames Tun fördert – für Menschen aller Altersgruppen, mitten in der Stadt.
Die AWO begrüßt den neuen Standort für das L14zwo. „Kunst, Kultur, Nachhaltigkeit, Begegnung – das macht heute das L14zwo aus.“ so beschreibt Wolfram Latsch, Geschäftsführer des AWO Kreisverbands Fulda, die Aktivitäten. „Und damit passt die L14zwo zu 100% in die Kulturmeile Löherstraße. Eine bessere Verortung ist kaum denkbar.“
Ein kleines, aber symbolisches Detail spielte ebenfalls eine Rolle: Die Initiative behält auch am neuen Standort ihr „L“ im Namen. Diese Verbindung sei „eines der Dinge gewesen, die uns sofort gezeigt haben, dass es stimmig ist“, so Köhler.
„Wir freuen uns sehr, dass hier ein Ort entsteht, der Menschen zusammenbringt“, sagt Köhler weiter. „Die Löherstraße hat Geschichte und sie hat Zukunft. Wir möchten diese Entwicklung aktiv mitgestalten.“
Die Löherstraße zählt zu den ältesten Straßen der Stadt Fulda und wurde 2009 Teil der VIA REGIA Kulturroute des Europarates. Mit dem Einzug der L14zwo wird ihre Rolle als lebendiger Ort des Austauschs weiter gestärkt.
„Es ist schön zu sehen, dass unser Haus nicht nur ein Stück Vergangenheit bewahrt, sondern aktiv an der Zukunft mitarbeitet“, so Köhler.
Bildrechte von Michael Köhler:
Von links
Christine Joecks (Vorstandsmitglied AWO Jugendwerk Fulda)
Christian Schmitt (Jugendbildungsreferent AWO Jugendwerk Nordhessen)
Günther Pfeffer (Vertreter der Initiativen L14zwo)
Wolfram Latsch (Geschäftsführer AWO Kreisverband Fulda)
Franz Köhler (Inhaber Bettenhaus Köhler)
Michael Köhler (Familie Köhler)
Irmgard Köhler (Familie Köhler)
Jochen Köhler (Familie Köhler)
Colett Döppner (Stellv. Vorsitzender AWO Kreisverband Fulda)
Bernhard Lindner (Vorsitzender AWO Kreisverband Fulda)
Thorsten Mager (Sprecher IG Löherstraße)










