Am Samstag, 1. Oktober wurde ein Ausflug nach Point Alpha angeboten. Das Patenschafts- und Väterprojekt vom Südendtreff hatten das organisiert. Mit zwei Kleinbussen ging es von der Frankfurter Straße aus in die Rhön. An der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze wurde ein düsteres Kapitel unserer Geschichte erklärt. Das ehemalige Vorstandsmitglied Maria Wagner hat sich als Rentnerin zur Point-Alpha-Führerin ausbilden lassen. Sie begrüßte die Gruppe vor Ort und vermittelte einen qualifizierten Einblick in die Situation an der Grenze, die Ursachen der Teilung und den Weg zur Wiederrvereinigung.
Leider werden aktuell an vielen Orten der Welt wieder Mauern und Stacheldrähte errichtet, um Menschen von Menschen zu trennen. Und damals wie heute verlieren Menschen ihr Leben, wenn die Flucht über die Grenze misslingt.
Der Landkreis Fulda war viele Jahre lang “Zonenrandgebiet”. Die westliche Welt endete mitten in der Rhön. Wo heute Wanderwege die Natur genießen lassen war früher Sperrgebiet. Die ältere Generation kennt das noch. Den Jungen muss es weitererzählt werden, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Die Einschränkung der Freiheit, die so weit geht, Menschen ein- bzw. auszusperren, ist nicht hinnehmbar. Wir kennen die politischen Ursachen und sollten es in der Zukunft besser machen.
Von den Teilnehmer:innen mit Migrationserfahrung wurde gesagt, dass sie nun die deutsche Geschichte besser verstehen können. Eine ukrainische Frau bedauerte, dass sich leider die Geschichte immer wieder wiederholt. Alle haben sich für den lehrreichen Tag bedankt, wobei insbesondere die (kostenlose!) Führung von Frau Wagner und die Übersetzung durch Iryna Stebelska erwähnt wurde. Eine deutsche Teilnehmerin meinte, es sei “sehr traurig” gewesen, dass sie sich an ihre eigene Vergangenheit erinnern musste, aber auch “sehr schön”, dass sich alles wieder geändert hat. Andere wunderten sich über die Tatsache, dass Familien aus der Sperrzone umgesiedelt wurden und ganze Ortschaften nicht mehr existierten. So viele Schicksale!