Ohmstraße 18
Die Kinoinitiative Kino 35 ist eng mit der AWO verbunden. Ehrenamtlich aktive Kinobegeisterten zeigen hier in der Ohmstraße regelmäßig Programmkino. Es ist ein besonderer Ort: Das Haus wurde 1906 als Bleistiftfabrik erbaut. In jüngerer Vergangenheit beherbergte es im ersten Stock eine Moschee und im Erdgeschoss einen türkischen Gemüseladen. Nach umfangreicher Renovierung befinden sich dort jetzt Kinosessel.
Die Arbeiterwohlfahrt hat schon 1975 eine Beratungsstelle für türkische Gastarbeiter*innen eingerichtet und sie später bei der Gründung ihres eigenen Vereins unterstützt. Auch heute noch sind wir Ansprechpartner für Initiativen, die Unterstützung auf dem Weg zu einem eigenen Angebot benötigen. Damals waren 4.000 Menschen türkischer Herkunft die größte Ausländergruppe im Kreis Fulda (2.000 lebten in der Stadt). Um Hürden abzubauen, hatte man sich für einen aus der Türkei stammenden Sozialarbeiter entschieden.
Schon in einem Zeitungsbericht von damals wurde betont: „Wenn man von Integration der ausländischen Mitbürger spreche, so bedeute das nicht, dass diese ihre Mentalität, ihr Kulturgut und Brauchtum aufgeben müssten. Es bedeute vielmehr, Kontakte zu türkischen Familien zu pflegen und das gegenseitige Verstehen zu verbessern“.
Im Lauf der Jahre wurde die AWO durch ihre Kompetenzen im Bereich Integration zu einem wichtigen Partner für Stadt und Landkreis Fulda. Wir haben uns für die Entwicklung von Angeboten in Stadtteilen mit hohem Migrationsanteil stark gemacht. Unsere Mitarbeiter*innen betreuen im Umfeld unserer Begegnungszentren Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern.
Seit 2015 engagieren wir uns auch im Bereich der Unterbringung und sozialen Begleitung von Geflüchteten. Die zu uns kommenden Menschen werden von Beginn an in die bestehenden Angebote der AWO eingebunden.
Zahlreiche Ehrenamtliche unterstützen uns bei unserer Arbeit. Es ist ein schönes Zeichen für das Vertrauensverhältnis, dass mehr als ein Drittel davon Migrationshintergrund hat. Sie haben tolle Ideen, was sie Gutes für unsere Gesellschaft, für Kinder und Senioren oder für Menschen aus dem eigenen kulturellen Umfeld tun können.
Die AWO sieht sich darüber hinaus als Ansprechpartner und Berater für bürgerschaftliche Initiativen, die auf dem Weg von einer Idee zu einem eigenen Angebot oder Verein Unterstützung benötigen.