Das Internationale Märchenfestival sollte im August 2020 zum 6. Mal stattfinden. Aber leider ging es dieses Jahr nicht “wie gewohnt”. Die Einschränkungen durch Corona schienen uns erst ganz einen Strich durch die Rechnung zu machen – aber dann kam eine gute Nachricht. Die Verantwortlichen des Kultursommers Hessen animierten uns, über eine digitale Version nachzudenken. Diese Herausforderung haben wir angenommen.
Nach Rücksprache mit Kolleginnen und Kollegen kamen wir zur Überzeugung, dass wir durch unsere Begegnungszentren genügend Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennen. Wir haben sie angesprochen und gefragt, ob sie sich beim Vorlesen von Märchen filmen lassen würden. Und sie haben “ja” gesagt.
Bei der Recherche sind wir auf das Kamishibai gestoßen. Das ist ein Holzkastentheater. Als in Japan die Süßwarenverkäufer noch mit dem Fahrrad von Dorf zu Dorf fuhren, haben sie zum Anlocken der Kinder Geschichten erzählt und Bilder auf dieser Bühne gezeigt. Die Verwendung des Kamishibais gab auch uns Gelegenheit, die Märchen zu untermalen.
Einige Bilder wurden von den Kindern der Vorleserinnen und Vorleser gemalt, einige von Kindern, die an AWO-Ferienaktionen teilgenommen haben, einige mittels Fotos aus dem Internet zusammengestellt, andere selbst fotografiert oder von befreundeten Profis erstellt. Es kamen immer neue Ideen wie wir die Präsentation des Märchens gestalten können, z. B. als Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte, als Erzählung zur Gitarre, als Tanzperformance.
Die Akteure wurden dabei von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AWO vorgestellt, die dadurch auch auf ihre eigenen Projekte bzw. auf die Begegnungszentren der AWO hinweisen konnten.
Und nachdem wir der Lesung in einer fremden Sprache gelauscht hatten (mit Untermalung durch die Bilder), gab es eine Zusammenfassung des Inhalts (oder auch die ganze Geschichte) auf deutsch.
Wir haben im Laufe der letzten Wochen 30 Filme realisiert. Hoffentlich machen Sie Ihnen so viel Freude wie uns.