Lohn und Brot ist ein niedrigschwelliges Beschäftigungsprojekt für junge Erwachsene bis zu 27 Jahren im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit nach § 16d SGB II.
Das Projekt Lohn & Brot entstand 1999 ursprünglich aus der Streetwork-Arbeit heraus. Vorrangig ging es um die Anbindung von jungen Männer, die selbst keine berufliche Perspektive für sich finden konnten und sie in ihren Fähigkeiten und Kompetenzen zu stärken. 2008 wurde als Pendant das Projekt Artemis für junge Frauen gegründet. Die AWO war damals der erste Träger der Jugendberufshilfe in Fulda. Die zunächst getrennten Projekte wurden mittlerweile zum Projekt Lohn und Brot zusammengelegt. Noch heute zählt das Projekt Lohn und Brot zu den niedrigschwelligsten Jugendberufshilfe-Angeboten für junge Heranwachsende in Fulda.
Ziel der Maßnahme ist es, die berufliche sowie gesellschaftliche Integration der Teilnehmenden vorzubereiten. Es handelt sich dabei um einen Personenkreis, der den Anforderungen des Berufslebens derzeit nicht gewachsen ist und für den aktuell keine Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt erschlossen werden können. Im Laufe der Maßnahme können vorhandene Kompetenzen aktualisiert und/oder zusätzliche Qualifikationen erworben werden, die eine Integration, bzw. Reintegration, in den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützen.
Die sozialpädagogische Betreuung beginnt bereits mit der Kontaktaufnahme, welche meist in Form aufsuchender Sozialarbeit /Aktivierung der Teilnehmenden erfolgt. Gemeinsam mit den jeweiligen Jugendlichen werden praktische Hilfen zur Alltagsstrukturierung sowie -bewältigung erarbeitet und vorhandene Potenziale/Ressourcen bewusst gemacht. Intensive Einzelbetreuung fördert ein vertrauensvolles Miteinander und ein erfolgreiches Anbinden an die Maßnahme. Die aus dem gemeinsamen Arbeiten hervorgehende Teamkompetenzen, sowie zwischenmenschlichen Prozesse, haben dabei einen positiven Einfluss auf die individuelle Persönlichkeitsentwicklung.
Handlungsorientierte Methoden der Anleitung fördern die Eigeninitiative und Selbstständigkeit der Teilnehmenden.
Durch individuelle Begleitung, sozialpädagogische Hilfe und praktischer beruflicher Orientierung werden die Jugendlichen/jungen Erwachsenen stabilisiert und zur Entwicklung von realistischen Lebens-, sowie Arbeitsperspektiven befähigt. Entsprechend ihrer jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten werden sie im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe bei der Bewältigung ihrer alltäglichen Herausforderungen unterstützt und beim Übergang in Schule, Ausbildung und Arbeit begleitet.
Das Projekt bietet in der praktischen Begleitung verschiedene Arbeitsbereiche an.
Unter Anleitung sind die jungen Menschen in folgenden Arbeitsbereichen tätig:
- der projekteigenen Fahrrad- und Holzwerkstatt
- dem Wildpark Gersfeld (Kooperation mit dem Wildpark Gersfeld)
- dem Wald (Kooperation mit dem Forstamt Hofbieber)
- dem AWO Schaugarten
Im geschützten pädagogischen Rahmen gewöhnen sie sich an einen geregelten Tagesablauf und werden an praktische Arbeiten herangeführt. Gleichzeitig können die individuelle Lebenssituation sowie bisherige Lebens- und Lernerfahrungen im Arbeitsprozess berücksichtigt. So rücken vorhandene Stärken und Fähigkeiten in den Fokus, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl werden gestärkt, Problemlösungsstrategien entwickelt und persönliche Ziele formuliert.
Lohn & Brot wird gefördert und unterstützt durch den Landkreis Fulda, die Stadt Fulda und den Europäischen Sozialfonds.