Thea Hornung hat viele Jahre ehrenamtlich im Büro mitgewirkt und sich um Mitgliederverwaltung, Landessammlung und Bußgeldverfahren gekümmert. |
Im Sommer 1981 zog ich zusammen mit meinem Ehemann nach Künzell. Vor unserem Umzug war ich selbst in Vollzeit als Bürokauffrau berufstätig. Leider war es in Künzell schwierig für mich, eine neue Stelle zu bekommen. Da mein Mann Lehrer war, war es mir wichtig, in der Ferienzeit auch möglichst Freizeit zu haben. Deshalb suchte ich eine neue Herausforderung, wo ich mir meine Arbeitszeit frei einteilen konnte.
Im Sommer 1983 waren wir in den Fulda-Auen unterwegs und landeten auf dem Sommerfest der AWO, welches dort gefeiert wurde. Mein Mann brachte mich hinterher auf die Idee, bei der AWO anzufragen, ob ich mich nützlich machen könne. Rudi Bonaus, der damalige Kreisverbandsvorsitzende nahm mein Angebot und meine Fähigkeiten als Bürokauffrau gerne an.
So übernahm ich an zwei Tagen in der Woche die komplette Arbeit der Mitgliederverwaltung incl. Beitragseinzüge und Barzahlungen. Alles musste per Hand eingetragen werden. Damals wurde noch jedes Mitglied auf einer Karteikarte angelegt und jeder Beitrag auch handschriftlich eingetragen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich bei den Karteikarten (der Verband zählte damals über 500 Mitglieder) viele, viele Karteileichen aussortiert habe. Die Frauen, die sich um die Mitgliederverwaltung kümmerten, waren zeitlich überfordert. Alle waren froh, dass sich jemand gefunden hatte, der diese Arbeit übernahm und dem es auch noch Spaß bereitete.
Zur damaligen Zeit gab es in Fulda bei der AWO folgende Angebote, die alle im Haus in der von Schildeck-Straße 12 stattfanden:
-Schulaufgabenhilfe
-Müttergenesungswerk
-Schuldnerberatung
-Betreuungsverein
-Seniorentreff
-Islamischer Kulturkreis
-Kleiderkammer
Neben der Mitgliederverwaltung kümmerte ich mich auch um die Landessammlungen, die jährlich im Frühjahr und im Herbst durchgeführt wurden. Da wurden Spendenlisten geschrieben, Sammler gesucht, die Sammelerträge eingetragen und anschließend alles mit dem Bezirksverband wieder abgerechnet.
Auch der Zahlungs- und Schriftverkehr mit Gerichten bezüglich der Bußgeldverfahren wurde mir übertragen.
Ich fühlte mich sehr wohl bei der AWO, dort konnte ich meine Zeit frei einteilen, die Verbandsvorsitzenden (Rudi Bonaus und danach Marianne Weismüller) waren froh, dass jemand ehrenamtlich diese Arbeit verrichtete, später dann auch die Geschäftsführerinnen Barbara Imhof und Edith Becker.
Ab ca. 1987 erlernte ich das Gitarrespielen bei der Volkshochschule und nutzte die Gelegenheit, meiner Liebe zur Musik Ausdruck zu verleihen, z. B. bei einer Weihnachtsfeier im Propsteihaus sowie mehreren Sommerfesten der AWO – gemeinsam mit dieser VHS-Gruppe oder einzelnen Mitspielern. Und zusammen mit Hanne Sader und Elfi Kister konnte ich ein paar wirklich schöne Stunden mit Musik und Gesang bei den Senioren am Aschenberg gestalten.
Die Digitalisierung rückte immer näher, aber ich wollte mich nicht mehr bei der Mitgliederverwaltung mit dem Computer beschäftigen müssen. Deshalb war ich ganz froh, dass ab Mai 1999 Elfi Kister als neue hauptamtliche Teilzeitkraft die Mitgliederverwaltung übernahm. Ich selbst kümmerte mich bis zur Pensionierung meines Mannes und den Rückumzug in unsere alte Heimat im Sommer 2005 noch um die Bußgeldverfahren und Landessammlungen.
In diesen 22 Jahren ehrenamtlicher Mitarbeit beim AWO-Kreisverband habe ich viele liebe Menschen kennengelernt, die sich tatkräftig für das Wohl anderer Menschen eingesetzt haben. Die AWO war wie eine Familie für mich. Es war natürlich auch sehr schön wahrzunehmen, wie die AWO in Fulda wuchs und immer bekannter wurde, und ich meinen Beitrag dazu in ehrenamtlicher Arbeit leisten konnte.